Flohsamen Darmhelden des Alltags

Flohsamen:
Darmhelden des Alltags

Flohsamen sind Pflanzensamen von Wegerichgewächsen aus Indien, die bereits seit Jahrhunderten als pflanzliches Heilmittel verwendet werden. Seit jeher kommen sie in der ayurvedischen und der Traditionellen Chinesischen Medizin zum Einsatz. Ihre Form erinnert an Flöhe – daher haben sie ihren Namen. Bekannt sind sie vor allem als Ballaststoff-Quelle, woraus ihre vielfältigen positiven gesundheitlichen Wirkungen resultieren.

  1. Hilfe bei Verdauungsproblemen mit Flohsamen
  2. Flohsamen bei Reizdarm und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
  3. Verbesserung der metabolischen Gesundheit mit Flohsamen
  4. Darmsanierung mit Flohsamenschalenpulver

1. Hilfe bei Verdauungsproblemen mit Flohsamen

Flohsamen, insbesondere deren Schalen, können zur Verdauungsregulierung und zur Erhöhung der Darmperistaltik genutzt werden. Sie finden Verwendung bei bestehenden Verdauungsproblemen, wie Verstopfungen (Obstipation) oder Durchfall (Diarrhö). Aufgrund ihrer Schleimstoffe haben die Samen eine sehr hohe Quellfähigkeit . Bei diesen Schleimstoffen handelt es sich um wasserlösliche Polysaccharide, die zum Großteil aus Arabinose und Xylose (Arabinoxylan) bestehen. [1]

Die Wasserbindefähigkeit der Samen hilft dabei, den Stuhl gleitfähiger zu machen und dessen Volumen zu vergrößern. Dies wiederum erhöht den Druck auf die Darmwand, wodurch die Darmperistaltik angeregt und der Stuhl schneller ausgeschieden wird. So erleichtern sie den Stuhlgang bei Verstopfungen und können gleichzeitig die Wasserausscheidung bei Durchfall reduzieren. [2] In einer Studie bei Patienten mit chronischer Verstopfung war die regelmäßige Einnahme von Flohsamen sogar effektiver als ein typischerweise zur Behandlung genutztes Abführmittel. [3]

Flohsamen Nahrungsergänzung

2. Flohsamen bei Reizdarm und CEDs

Bei dem Reizdarm-Syndrom kommt es zu unphysiologisch starken Darmbewegungen, welche zu den typischen Symptomen wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen führen. Durch die Förderung und Regulierung der Verdauungstätigkeit können Flohsamen die Reizdarm-Beschwerden lindern und somit Schmerzen reduzieren. [4,5]

Auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn, zeigt die Einnahme der Samen positive Wirkungen auf das entzündliche Geschehen im Darm. Zum einen können Schmerzen und Verdauungsbeschwerden der CEDs gelindert werden, zum anderen fördern Flohsamen die Produktion anti-inflammatorischer Metabolite und reduzieren damit das Entzündungsgeschehen im Darm. [2] In einer Studie mit Colitis Ulcerosa-Patient*innen zeigte sich durch die Einnahme von Flohsamen über 12 Monate beispielsweise eine erhöhte Produktion von anti-entzündlichen Stoffen (z.B. kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat).

Butyrat wird von Darmbakterien durch Fermentation der löslichen Ballaststoffe in den Flohsamen produziert und ist ein geschätztes Stoffwechselprodukt der nützlichen Darmbakterien. Folglich konnte durch die Flohsamen ein erneuter Krankheits-Schub bei den untersuchten Patient*innen verhindert werden. Außerdem waren die kleinen Samen in der Studie genauso wirksam wie das entzündungshemmende Medikament Mesalamin. [6]

3. Verbesserung der metabolischen Gesundheit mit Flohsamen

Neben ihren verdauungsfördernden Wirkungen haben Flohsamen auch auf Zivilisationskrankheiten positive Auswirkungen.
Und es gibt zahlreiche Studien, die ihren positiven Effekt auf die metabolische Gesundheit belegen. Bei regelmäßiger Einnahme wirken die Samen blutzuckersenkend, verbessern das Lipidprofil und wirken Bluthochdruck entgegen. Damit leisten sie einen Beitrag zur Verringerung des Risikos für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und das Metabolische Syndrom. [7,8,9]

Diabetes mellitus Typ 2

Außerdem bewirkte die tägliche Einnahme von Flohsamen bei Patient*innen mit Diabetes mellitus Typ 2 eine signifikante und langfristige Verringerung des Blutzuckerspiegels (HbA1c-Verbesserung). [10] Es wird vermutet, dass die von den Flohsamen gebildete Schleimschicht die Aufnahme von Glucose im Darm verlangsamt. So kann ein starker Blutzuckeranstieg nach dem Essen vermieden werden. [7]

Übergewicht und hohes Cholesterol

In einer Studie an Patient*innen mit Übergewicht/ Adipositas wurde der Effekt von Flohsamen, zusätzlich zu einer allgemein gesunden Ernährung, untersucht. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Blutfettwerte, mit Reduktion des Gesamt- sowie LDL-Cholesterols („schlechtes“ Cholesterol) und Erhöhung des HDL-Cholesterols („gutes“ Cholesterol). Dieser Effekt war bei einer Kombination aus Flohsamen mit einer allgemein gesunden Ernährung am stärksten, konnte aber auch beobachtet werden, wenn die Probanden nur Flohsamen (zu ihrer gewohnten Ernährung) ergänzten. [11]

Vermutlich binden die Samen im Darm Gallensäuren – die im Rahmen der Fettverdauung ausgeschüttet werden – welche dann wiederum vermehrt mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Da der Körper jene Gallensäuren aber für die Verdauung benötigt, stellt er diese aus Cholesterol neu her, wodurch der Cholesterin-Spiegel schließlich sinkt. [7]

Darüber hinaus tragen Flohsamen durch ihren hohen Ballaststoff-Gehalt zu einem verringerten Hungergefühl bei. Durch die längere Sättigung kann Übergewicht entgegengewirkt werden. [12]

Flohsamenschalenpulver

4. Darmsanierung mit Flohsamenschalenpulver

Häufig wird die Einnahme von Flohsamen auch im Rahmen einer „Darmreinigung“ bzw. „-sanierung“ empfohlen. Durch ihre anregende Wirkung auf die Darmperistaltik, sollen Flohsamen Ablagerungen im Darm lockern und so deren Ausscheidung erleichtern. Zusätzlich kleiden die enthaltenen Schleimstoffe die Darmschleimhaut aus und bilden so eine schützende Schicht. [13]


Zudem wird diskutiert, ob die Samen Toxine oder andere Schadstoffe (z.B. Schwermetalle) im Darm direkt binden können, sodass sich diese nicht in Gewebe und Organen ablagern, sondern vermehrt ausgeschieden werden. In einer Studie an Mäusen konnte dieser Effekt bestätigt werden – Flohsamen erhöhten hier die Ausscheidung von Blei und reduzierten die Aufnahme des Schwermetalls in körpereigenes Gewebe (v.A. in der Leber). [14] Ein wissenschaftlicher Nachweis beim Menschen fehlt hierzu aber noch.

Wie Du siehst, sind Flohsamen echte gastrointestinalen Helden, allerdings nur solange man sie nimmt! Denke bitte daran, Flohsamen(schalen) immer mit reichlich Wasser einzunehmen. Die Samenschalen quellen bis um das 20-fache ihres Ursprungsvolumens (Hulk wäre neidisch darauf!).

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5. Wissenschaftliche Quellen

[1] The gel-forming polysaccharide of psyllium husk (Plantago ovata Forsk) – ScienceDirect

[2] Psyllium as therapeutic and drug delivery agent – ScienceDirect

[3] Psyllium is superior to docusate sodium for treatment of chronic constipation (wiley.com)

[4] Systematic review: the role of different types of fibre in the treatment of irritable bowel syndrome (wiley.com)

[5] Psyllium Fiber Reduces Abdominal Pain in Children With Irritable Bowel Syndrome in a Randomized, Double-Blind Trial – Clinical Gastroenterology and Hepatology (cghjournal.org)

[6] Randomized Clinical Trial ofPlantago OvataSeeds (Dietary Fib… : Official journal of the American College of Gastroenterology | ACG (lww.com)

[7] Effects of psyllium on metabolic syndrome risk factors – PubMed (nih.gov)

[8] The beneficial effects of psyllium on cardiovascular diseases and their risk factors: Systematic review and dose-response meta-analysis of randomized controlled trials – ScienceDirect

[9] Effect of psyllium (Plantago ovata) fiber on LDL cholesterol and alternative lipid targets, non-HDL cholesterol and apolipoprotein B: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials – ScienceDirect

[10] Psyllium decreased serum glucose and glycosylated hemoglobin significantly in diabetic outpatients – ScienceDirect

[11] The effect of a fibre supplement compared to a healthy diet on body composition, lipids, glucose, insulin and other metabolic syndrome risk factors in overweight and obese individuals | British Journal of Nutrition | Cambridge Core

[12] Effect of psyllium on gastric emptying, hunger feeling and food intake in normal volunteers: a double blind study | European Journal of Clinical Nutrition (nature.com)

[13] Darmreinigung und Darmsanierung: Tipps und Anleitung (zentrum-der-gesundheit.de)

[14] Evaluating the potential of mucilaginous seed of psyllium (Plantago ovata) as a new lead biosorbent – ScienceDirect

2024-05-29T17:48:15+02:00
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