Leberentgiftung
& Darmmikrobiom

Was hat Leberentgiftung mit dem Darmmikrobiom zu tun? Dein Darm und Deine Leber müssen es ausbaden, wenn Du bei Deiner Ernährung über die Stränge schlägst. Und das hat Auswirkungen auf Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden, denn diese beiden Organe spielen für die körpereigene Entgiftung eine entscheidende Rolle.

In diesem Artikel erfährst Du, warum gerade das Darmmikrobiom unabdingbar für die Entgiftungsleistung der Leber ist und was die Wissenschaft bisher herausgefunden hat. Was wir schon jetzt verraten können: Es lohnt sich, dem Darm besondere Aufmerksamkeit zu schenken, um die Leber zu entlasten und die körpereigene Entgiftung optimal zu unterstützen.

1. Entgiftungszentralen unseres Körpers

Die Entgiftungsleistung der Leber ist von entscheidender Bedeutung, da sie u.a. für den Abbau und die Ausscheidung von toxischen Verbindungen verantwortlich ist. Diese gelangen täglich durch die Nahrung, die Luft, die Haut oder andere Expositionswege in den Körper. Sind Darm und Leber überlastet können sie ihrer Entgiftungsleistung nicht mehr ausreichend nachkommen. Darunter kann die Lebensqualität leiden.

Häufige Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Gewichtszunahme und ein schwaches Immunsystem sind nur ein paar Beispiele dafür, wie das Wohlbefinden durch die fehlende Pflege von Darm und Leber beeinträchtigt werden kann. Aufgrund seiner engen Interaktion mit der Leber über den sogenannten enterohepatischen Kreislauf spielt das Darmmikrobiom (auch intestinales Mikrobiom oder ehemals Darmflora) eine wesentliche Rolle bei der täglichen Entgiftung. Das Darmmikrobiom besteht aus einer Vielzahl von Bakterien und Mikroorganismen, die in Symbiose mit dem Wirt leben und für ihn entscheidende Aufgaben übernimmt.

2. Der enterohepatische Kreislauf – alles hängt zusammen

Als zentrales Entgiftungs- und Stoffwechselorgan übernimmt die Leber eine Vielzahl an Aufgaben in unserem Körper. Ihre enge Interaktion mit dem Darm wird bei einem Blick auf die Fettverdauung deutlich. Die Leber produziert Gallensäuren, welche sie in der Gallenblase speichert. Bei der Verdauung von Fetten werden diese Gallensäuren dann benötigt und über die Gallengänge in den Darm abgegeben.

Und die im Darm lebenden Bakterien können einen gewissen Anteil dieser Gallensäuren umbauen. Dadurch entstehen sogenannte sekundäre Gallensäuren. Im weiteren Verlauf der Verdauung wird der Großteil der in den Darm abgegebenen Gallensäuren (und auch die sekundären Gallensäuren) über die Portalvene wieder zur Leber zurück transportiert. So gelangen nicht nur Gallensäuren in die Leber, sondern auch verschiedenste bakterielle Stoffwechselprodukte aus dem Darm. Diesen Kreislauf zwischen Leber, Darm und Darmmikrobiom nennt man enterohepatischen Kreislauf. Das erklärt auch, warum das Darmmikrobiom eine Auswirkung auf die Leber hat.

3. Eubiose und Dysbiose – ist das Darmmikrobiom im Gleichgewicht?

Eine Vielzahl an nützlichen Mikroorganismen ist an der Aufrechterhaltung der Darmbarriere beteiligt. Diese Diversität ist wichtig für unsere Leberfunktion. Denn die intakte Darmbarriere ist von einer dicken, schützenden Schleimschicht bedeckt. Und Membranproteine, die die einzelnen Zellen verbinden (sogenannte tight junctions), sorgen dafür, dass Stoffe nicht unkontrolliert durch die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen.

Außerdem erzeugen unzählige Mikroorganismen des Darmmikrobioms verschiedenste Stoffwechselprodukte, die mit gesundheitlich positiven Wirkungen einhergehen. Zu diesen Erzeugnissen gehören sogenannte Postbiotika, zum Beispiel kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat, Acetat und Propionat. [1] Von diesen kurzkettigen Fettsäuren (SCFA) hängt u.a. die Integrität des Darmepithels ab, d.h. die Unversehrtheit der Innenseite des Darms. Auch der Glukosehaushalt oder die Regulation von Appetit und Sättigung werden mit SCFA in Verbindung gebracht [2]. Der „gesunde“ Zustand des Darmmikrobioms wird als Eubiose bezeichnet.

Bei einer ungünstigen Verschiebung der normalen Zusammensetzung des Mikrobioms im Darm spricht man von einer Dysbiose. Im Darm siedeln dann vermehrt Bakterien, die mit negativen, potenziell schädlichen Effekten einhergehen. Zudem ist die Darmbarriere geschwächt, was sich durch eine dünnere Schleimschicht und weniger fest verbundene Epithelzellen zeigt. Hier spricht man auch von einem leaky gut, also einer durchlässigen Darmwand. In diesem Zustand können verschiedenste Stoffe die Darmbarriere passieren. Diese können dann über den enterohepatischen Kreislauf vom Darm über die Portalvene in die Leber gelangen und dort direkte Effekte ausüben.

4. Leberentgiftung und Darmmikrobiom

Durch ein „gesundes“ Darmmikrobiom, das übrigens bei jedem Menschen so individuell wie ein Fingerabdruck ist, gelangen vor allem gesundheitlich vorteilhafte Metabolite in die Leber. Das legt nahe, dass die Leberentgiftung eng mit der Gesundheit des Darms einhergeht.

Studien an Mäusen verdeutlichen diesen Zusammenhang. Bei Mäusen mit einer Dysbiose des Darms (z.B. nach Antibiotika-Gabe) konnte eine stark verzögerte Regeneration der Leberzellen beobachtet werden. Bei Mäusen mit einem gesunden Darmmikrobiom ließ sich das nicht dokumentieren. Daraus lässt sich schließen, dass die von den Darmbakterien produzierten kurzkettigen Fettsäuren von zentraler Bedeutung für die Regenerationsfähigkeit der Leberzellen sind. [3]

Darüber hinaus wird ein dysbiotischer Zustand des Darms unter anderem mit der Entstehung von Lebererkrankungen wie der Nicht-Alkoholischen Fettleber (non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD)) oder der Leberzirrhose in Verbindung gebracht. [4] Denn das Darmmikrobiom von Patient*innen mit Lebererkrankungen (Leberzirrhose, NAFLD) unterscheidet sich deutlich von dem gesunder Menschen. [5, 6, 7]

Ist die Leberentgiftungsleistung beeinträchtigt kann es zu einer Ansammlung von toxischen Substanzen im Körper führen. Dies kann zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, darunter Lebererkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen, metabolisches Syndrom und sogar neurologische Störungen. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Darmmikrobioms ist somit von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit der Leber und des gesamten Organismus.

5. Was kannst Du tun, um Dein Darmmikrobiom zu stärken?

Folgende Maßnahmen kannst Du ergreifen, um Dein Darmmikrobiom zu stärken:

  1. Ballaststoffreiche Ernährung und Präbiotika: Ballaststoffe dienen als Nahrungsquelle für die gesunden Bakterien im Darm. Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen und speziellen Präbiotika ist, kann das Wachstum und die Vielfalt des Darmmikrobioms fördern. Präbiotika sind Substanzen, die man als „Futter“ für die nützlichen Darmbakterien bezeichnet. Es handelt sich hierbei um spezielle lösliche und nicht lösliche Ballaststoffe. Zu den wertvollen, präbiotisch wirksamen Inhaltsstoffen gehören Ballaststoffe wie Inulin, Pektin oder resistente Stärke, welche von unseren Darmbakterien verstoffwechselt werden können. Welche Lebensmittel dafür hilfreich sind, erfährst du in unserem Blogbeitrag zum Thema Ballaststoffe. Auch unser FIBERMIX enthält wertvolle Präbiotika.
  2. Probiotika und fermentierte Lebensmittel: Probiotika können in Form von fermentierten Lebensmitteln wie Naturjoghurt, Kefir und Sauerkraut oder als Nahrungsergänzungsmittel konsumiert werden. Sie unterstützen das Gleichgewicht des Darmmikrobioms. Probiotika sind Substanzen, die lebende Milchsäurebakterien enthalten und für die mikrobielle Besiedlung des Darms vorteilhaft sein können. Und einige Probiotika zeigen in Studien an Patient*innen mit Fettleber vielversprechende Ergebnisse – sie können das inflammatorische Geschehen in Leber und Darm reduzieren, den Grad der Leberverfettung verringern und zur Stärkung der Darmbarriere beitragen. [8]
  3. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Hydratation ist wichtig für eine gesunde Darmfunktion und kann die Beweglichkeit des Darms sowie die Ausscheidung von Toxinen und Abfallprodukten fördern.
  4. Stressbewältigung und ausreichend Schlaf: Stress und Schlafmangel können sich negativ auf das Darmmikrobiom auswirken, indem sie Entzündungen fördern und das Gleichgewicht des Darmmikrobioms stören. Eine effektive Stressbewältigung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und ausreichender Schlaf können dazu beitragen, das Darmmikrobiom zu stärken.

6. Welche Faktoren schwächen das Darmmikrobiom?

  1. Ungesunde und einseitige Ernährung: Eine Ernährung, die arm an Ballaststoffen sowie reich an gesättigten Fetten und stark verarbeiteten Lebensmitteln ist, kann das Wachstum schädlicher Bakterien im Darm fördern und das Gleichgewicht des Darmmikrobioms stören. Auch eine zu einseitige Ernährung kann dazu führen, dass spezielle nützliche Bakterienstämme regelrecht verhungern.
  2. Häufige Antibiotika-Therapien: Antibiotika töten nicht nur pathogene (schädliche) Bakterien ab, sondern auch die nützlichen Bakterien. Dies kann gerade bei häufiger Antibiotika-Gabe zu einer Dysbiose führen.
  3. Stress und psychische Belastungen: Chronischer Stress kann zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand führen und das Wachstum schädlicher Bakterien im Darm fördern. Eine effektive Stressbewältigung kann daher dazu beitragen, das Darmmikrobiom zu schützen.
  4. Umwelttoxine und Schadstoffbelastung: Toxische Substanzen, wie Schwermetalle, Pestizide und Schadstoffe in Nahrung, Luft und im Wasser, können das Darmmikrobiom negativ beeinflussen.
  5. Medikamente: Bestimmte Medikamente und der häufige Gebrauch von Medikamenten sind nicht vorteilhaft für das Darmmikrobiom.

Die Förderung eines gesunden Darmmikrobioms erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die eine ausgewogene Ernährung, Stressmanagement, ausreichend Bewegung und den Verzicht auf schädliche Substanzen umfasst.

Wir von hu´care® wissen, dass das leichter geschrieben ist, als getan. Unterstützen kann Dich beim Erreichen Deiner Ziele, vor allem in Zeiten eines erhöhten Bedarfs, der gezielte Einsatz von Nahrungsergänzung. Denn Du, Dein Darm und all seine nützlichen Bewohner sollten es Dir wert sein.

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2025-01-08T15:02:21+01:00
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